06.03.2019  |  Uwe Gräfrath  |  3178 

Volltischler haben’s schwer!

Die vermeintliche “Unordnung” auf dem Schreibtisch erzeugt bei den meisten Betrachtern große Skepsis und mangelndes Vertrauen.

Wir wissen nicht, ob tatsächlich dieser Küchenplaner für den weiteren verhängnisvollen Verlauf der Umsetzung des Küchenkaufs verantwortlich war. Doch eins wissen wir bestimmt! Es handelte sich dabei um die Gattung “Volltischler”!

Was ist eigentlich ein sogenannter “Volltischler”? 

So bezeichnen wir Menschen, auf dessen Schreibtisch das kreative Chaos herrscht. Vollgepackt mit laufenden Projekten, abgeschlossenen Kaufverträgen, Produktunterlagen und meist noch jede Menge Post-its am Bildschirm oder auf freien Schreibtischflächen. Vielleicht kennen Sie ja auch so einen oder Sie selbst haben eine solche “Begabung”. Häufig handelt es sich bei den Volltischlern keineswegs um nachlässige oder unproduktive Mitarbeiter, sondern sie engagieren sich, in der Regel, einfach nur zeitgleich in unterschiedlichen Projekten. Dabei erinnern Sie einen mehr an einen Teller-Jongleur, der es irgendwie immer wieder hinbekommt, dass keiner der Teller herunterfällt, auch wenn diese manchmal schon arg wackeln.

Doch die Außenwirkung ist anders! 

Obwohl gerade diese Teller-Jongleure vom Publikum für diese Fähigkeit mit Applaus belohnt werden, verhält es sich bei einem “Volltischler” ganz anders. Hier erzeugt diese vermeintliche “Unordnung” auf dem Schreibtisch bei den meisten Betrachtern große Skepsis und mangelndes Vertrauen.

So war es auch in diesem Fall!

Vielleicht war dieser Küchenplaner gar nicht für die Fehler in der Abwicklung verantwortlich. Doch er wurde, aus Kundensicht, schnell hierfür verantwortlich gesehen. Das erlebte “Chaos” auf dem Schreibtisch hatte scheinbar schon bei der Bestellung einen solchen negativen Eindruck hinterlassen, dass sobald es zu Problemen kam, die unterbewusste Skepsis sich als “Vor”-Urteil manifestierte. Erfahrungsgemäß wird es, in einem Krisenfall wie diesem, für den Küchenplaner sehr schwierig, diesen Kunden von seiner vorgefassten Meinung abzubringen und ihn zu einer harmonischen, lösungsorientierten Herangehensweise an das Problem zu gewinnen. 

Vorsicht! Diese oberflächliche “Unordnung” am Arbeitsplatz kann Umsatz verhindern.

In diesem Fall hatte diese unterbewusst wahrgenommene “Unordnung auf dem Schreibtisch” zwar den Auftrag nicht verhindert, doch waren schon im Hintergrund Zweifel gesät. Allerdings: Wie häufig hat vielleicht eine solche Außenwirkung auch einen Abschluss im Vorfeld verhindert?

Deshalb bedenken Sie: 

Ein leerer und/oder ordentlicher Schreibtisch bzw. Arbeitsplatz gibt Ihren Kunden unterbewusst nicht nur Sicherheit sondern schafft positive Voraussetzungen für den Kaufabschluss und verhindert “Vor-Verurteilungen” beim Auftreten von Herausforderungen in der Abwicklung. 

Tipp an alle “Volltischler”: 

Probieren Sie es doch einfach mal aus. Übrigens bei YouTube finden sich hierzu interessante und motivierende Videos. Viel Erfolg bei der Umsetzung. :-)


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Über den Autor

Uwe Gräfrath
Gründer und Geschäftsführer des Instituts SERVICE-CHECK. Nach mehr als 25 Jahre Führungserfahrung im Handel und Inhaber einer seit 2001 erfolgreichen Marketing-Agentur erfüllte er sich mit der Gründung des Institut SERVICE-CHECK einen Herzenswunsch. Seitdem unterstützt er mit seinem Team und dem SCI- System fortschrittliche Unternehmen dabei eine stetig wachsende Zahl von Stammkunden und eine höhere Weiterempfehlungs-Quote zu generieren. Seine Vorträge und Blog-Beiträge sind inspirierend und fordernd zugleich. Sein Motto: Der Service steht in den Sternen! Besser: Der Service steckt in den Sternen!

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